FCR Duisburg - FFC Brauweiler 12:0 (5:0)

Im Vorfeld dieser Partie am 18.3.2007 wurde an sich nur über eines spekuliert: wie hoch Duisburg die praktisch sicheren rheinischen Absteiger aus dem PCC-Stadion abschießen würde. Sicherlich, alles andere als ein Duisburger Kantersieg, im Zweifelsfall zweistellig, wäre wohl ein Ergebnis der Kategorie "Überraschung bis Sensation", in der Hinrunde hatten die Pulheimerinnen aber durchaus in wenigen Spielen zeigen können, dass sie nicht völlig außer Konkurrenz in der Bundesliga antraten. Auf der Torhüter- Position gab es neue Gesichter: während bei den Gästen Katharina Höhfeld sich zwischen den Pfosten positionierte, hatte Nicole Südholt im verletzungsgeplagten FCR-Tor einen ruhigen Vormittag.
Die Hoffnungen der Gäste, das Spiel wenigstens über eine gewisse Zeitspanne offen zu halten, waren schon nach zwei Minuten zunichte gemacht. Nach drei Minuten war der Ball bereits zweimal im Tor von Höhfeld eingeschlagen: während in der ersten Minute der Stadionsprecher Inka Grings als Torschützin angab, der Treffer aber verdammt Eigentor-verdächtig war, gab es zwei Minuten später keinen Zweifel daran, dass Duisburgs Nummer 9 den Ball über die Linie gebracht hatte. Die Abwehr machte bei beiden Treffern einen sehr überforderten und chancenlosen Eindruck. Petrus schien nur noch eine Chance zu sehen, dass Brauweiler nicht schon in den ersten zehn Minuten total zusammengeschossen wurde: er schickte einen mächtigen Platzregen (Anm.: die Fotos sind kein Kamerafehler, es hat wirklich so stark geregnet). Damit waren zwar die Duisburger Angriffe erstmal beendet und das Spiel spielte sich vor allem im Mittelfeld ab - doch nach zehn Minuten ging der Regen und die Tore kamen wieder: nach den anderthalb Grings-Toren musste sich natürlich auch Simone Laudehr, die mehrheitlich über die rechte Seite stürmte, in die Torschützen-Liste eintragen: in der 14. und 15. Minute erhöhte "Simon" auf 4:0. In Folge schlugen sich die Gäste recht passabel und schafften es, das Spiel mehrheitlich im Mittelfeld zu halten. Die nun etwas seltener werdenden Angriffe blieben nun in der Brauweiler-Abwehr hängen, die zuvor praktisch aus einer Handvoll Angriffen vier Gegentore zugelassen hatte. Lediglich Grings schaffte es kurz vor der Pause noch einmal, die schon früh im Spiel verletzt scheinende Höhfeld zu überwinden. So blieb eine absolut ungefährdete Fünftoreführung zur Pause, die allerdings ähnlich glänzend wie das vorgezogene Aprilwetter war.
Die zweite Hälfte, die Brauweiler verletzungsbedingt mit Anna Randerath im Tor und Nadine Thal für Susanne Kasperczyk begehen musste, begann zunächst mit einem Tor durch Simone Laudehr, die von Grings schön freigespielt wurde. Danach verflachte die Partie zusehens, scheinbar hatte der Gastgeber erstmal genug getan, Brauweiler kam zwar sehr vereinzelt in die Nähe des Gastgeberinnen-Strafraums, stellte aber nie eine ernstzunehmende Gefahr da. Trotzdem wurden die Zuschauer zunehmend ungeduldig. In der 70. Minute hatte dann Jennifer Oster mit den 550 Zuschauern ein Einsehen und erhöhte auf 7:0. In Folge kam es dann doch noch zum standesgemäßen Schützenfest, zu dem sich neben Grings mit zwei Toren, einem Kopfball nach einer Musterflanke von Sonja Fuss und einem Freistoßtor, welches praktisch eine Kopie des Treffers in Neuenahr darstellte, und Simone Laudehr, die ebenfalls noch zwei Treffer beisteuerte, noch die genesene Lira Bajmaraj einreihte. Nach dem 12:0 durch Laudehr war der Arbeitstag des Duisburger Sturms dann vorbei, van Bonn und Bender durften sich genauso die Trikots noch etwas schmutzig machen wie Jeanette Blöhmen, die in der letzten halben Stunde für Lena Fehrenbach gekommen war.
Am Ende einer nassen und sportlich wertlosen Partie stand so ein Duzehnt Tore für die klassenbesseren Duisburgerinnen zu Buche. Im nächsten Spiel gegen den FFC Frankfurt wartet auf die Duisburgerinnen nun ein deutlich höheres Kaliber, während es für Brauweiler gegen den Überraschungs-Tabellendritten Bayern München erneut nur darum gehen kann, sich achtbar zu verkaufen.