BG 74 Göttingen - Eisbären Bremerhaven 89:93 (33:24, 14:23, 12:22, 30:24)

Gerade noch pünktlich erreichte ich von Makranstädt noch Göttingen, um meine Basketball-Premiere am 9.4.2005 zu feiern. Auf dem Plan in der übervollen FKG-Halle in der Universitätsstadt empfing der Tabellenführer den Spitzenreiter, für Spannung war also gesorgt.
Für besondere Spannung wurde dann schon vor der Partie gesorgt - nämlich, ob die Partie überhaupt stattfinden kann. Fünf Minuten vor dem regulären Spielbeginn fiel den Schiedsrichtern auf, dass der Ring eines Korbes schräg war. Die Spielleiter müssen sich schon fragen lassen, ob dies nicht früher hätte auffallen müssen. Was danach folgte, hatte eine unfreiwillige Komik. Den Ring geradebiegen war hoffnungslos - und als ein nach längerer Zeit gefundener Ersatz-Ring ebenso krumm vor dem Brett stand, schien eine Spielabsage im Bereich des Möglichen zu sein. Doch letztendlich wurde der Fehler in der Aufhängung des Rings gefunden und mit einer guten dreiviertel Stunde Verzögerung begann die Partie.
Auf die 3:0-Führung entgegneten die Gäste fünf Punkte. Danach spielte Göttingen allerdings unwiderstehlich - bereits nach zwei Minuten stand es 12:5. Danach fielen auf beiden Seiten unglaublich viele Punkte, wobei G&ounml;ttingen die Führung auf neun Punkte ausbauen konnte - 33:24 nach zehn Minuten.
Im zweiten Viertel lief dann bei Bremerhaven alles und bei Göttingen wenig. Die Gäste bauten den Rückstand immer weiter ab, in der 17. Minute gingen sie sogar mit 42:43 in Führung. Die BG konnte sich etwas aufrappeln, doch auf fünf Punkte des Home Teams folgte bis zur Pause noch der Ausgleich. Mit 47:47 gingen beide Teams leistungsgerecht nach einer tollen ersten Hälfte in die Kabine.
Der dritte Abschnitt schien eine Kopie des zweiten Durchgangs zu sein: wiederum waren die Göttinger zu inkonsequent und vergaben zu viele Möglichkeiten, Bremerhaven traf sicherer und baute bis zur 25. Minute die Führung auf zehn Punkte aus. Bis zum Ende des Viertels blieb der Vorsprung erhalten, das Scoreboard zeigte 59:69.
Auch im Schlußviertel schrumpfte der Abstand nicht wesentlich. Zwei Minuten vor Schluß waren die Eisbären neun Punkte in Front(72:81). Es folgte nun die übliche Mannschaftsfoulerei. Basketballfans mögen dies lieben, zumal die BG74 noch bis zum Ende auf vier Punkte aufschloß. Für mich als "neutralen Sportfan" sind jedoch die sich ewig lang hinziehenden letzten 120 Sekunden einfach nur absurd. Trotz jeden Lokalpatriotismus bin ich deswegen froh, dass die Taktik unter dem Strich nicht noch aufgegangen ist. Es erscheint mir einfach eine Absurdität einer sehr schönen Sportart, dass man eine Partie am Ende durch Fouls drehen kann.
Sicherlich bin ich kein Basketball-Kenner, aber für mich gewannen die Eisbären in einer sehr starken Partie verdient. Zwar begannen die Gastgeber sehr stark, konnten dann aber zweieinhalb Viertel nicht mehr an ihre Leistung anknüpfen.