Sten Sture IBK - Umea City IBK 3:1 (0:0, 0:0, 3:1)

9. Oktober 2010: obwohl mir die NHL-Auftaktspiele im Globen sämtliche Hoffnung auf bezahlbare Flugtickets zerstörten, machte ich mich letztlich auf den Weg nach Uppsala, denn neben den Kufenjägern stand auch eine sehr interessante Partie im Damen-Floorball auf dem Programm: der Lochball-Tempel der Stadt, die Allianshallen, riefen nach Uppsala, wo Sten Sture die Mannschaft von Umea City empfing - mit für eine Division 1-Partie geradezu sensationellen Namen auf dem Feld: sicherlich zogen vor allem die Rhöös-Schwester Elin und Ina die Zuschauer in die dreifache Spielhalle, für mich war aber vor allem Nora Susztak der Grund der Reise nach Skandinavien: die 18-jährige ungarische Nationalspielerin war als Austauschschülerin in Stockholms Norden gekommen und hatte sich dort völlig überraschend in die erste Mannschaft mit den besagen Rhöös-Schwestern gespielt. Vielmehr stand Susztak an diesem Tag als rechter Flügel in der Starting Six - unter anderem an der Seite der beiden Starspielerinnen - eine Leistung, die man nicht hoch genug einschätzen kann.
Doch genau diese wendige Susztak war es zudem sogar noch, die die ersten Akzente einleitete: ihr Schuss nach 46 Sekunden war schon ein deutliches Warn-Geschoss, nach gut zwei Minuten legte sie auf Center Fanny Bromark auf, die im Slot nur mit einem Lattenkracher abschloss. Die ersten Minuten gehörten massiv den Gastgeberinnen, nach knapp fünf Minuten prallte der Ball erneut nur ans Torgehäuse, dieses mal hatte sich Emma Hagersten versucht. Während es nur eine Frage der Zeit schien, bis Sten Sture sich endlich mit einem Treffer aus den ärgsten Problemen befreien würde, stellte sich das Team von Olle Eliasson immer besser auf die Angriffe der drückenden Gegner ein - Chancen-Armut auf beiden Seiten war die Folge, gegen Ende des Drittels wehte sogar der Hauch von Ausgeglichenheit durch die ehemalige Industriehalle.
Nachdem die ersten Minuten des zweiten Drittels auch eher im plätschernden Bereich verliefen, kam Sten Sture schnell wieder deutlich besser in den Tritt. Letztlich waren die Angriffsbemühungen der Gastgeber aber zu ungeschickt, zudem wirkte Felicia Tjäderborn im Tor der Nordschweden sicher - daran konnte auch der Susztak-Rhöös-Rhöös-Express der ersten Reihe nichts enden. Weil es so auch nach vierzig Minuten tofrei blieb, konnten die rot-schwarzen Fans langsam nervös werden - lediglich ein richtig dummes Kopfspiel drei Sekunden vor der Pause durch Malin Pahlaka sorgte für eine gewisse Pausen-Entspannung bei den Heim-Fans vor dem Schlussdrittel.
Auch im dritten Drittel verrannen die ersten Minuten ohne Highlights. In der 46. Minute kam dann endlich der erste Treffer der Partie: ein Traum-Querpass von Emelie Ljung erreichte Caroline Strömgren, die Tjäderborn keine Chance ließ. Als in der 50. Minute Ina Rhöös auf Höhe der Mittellinie quer auf Elin Gabrielsson ablegte und diese mit dem Fernschuss auf 2:0 erhöte, schien die Schlacht fast schon geschlagen - ein Abstaubertreffer von Emmy Eriksson in der 55. Minute wirkte dann wie der Siegel auf den Brief. Zwar brachte Marie Häggströms 3:1 noch leichte Aufregung bei Sten Sture - letztlich spielte man aber die Spielzeit sicher runter - Tjäderborn, die bei einer Empty Net-Situation wieder deutich zu früh auf dem Feld war, konnte sich in der Schlussminute noch herzlich bei den Schiedsrichterinnen Josefin Nilsson und Julie Williams bedanken, dass diese Aktion trotz gegnerischem Ballbesitz nur zwei Minuten statt einer Matchstrafe II einbrachte. Unter dem Strich eine ganz souveräne Leistung von Sten Sture, die den Sieg praktisch nie in Zweifel stellte. Auch Susztak wusste zu überzeugen, auch wenn sie nach den ersten fulminanten Situationen sich etwas zurückzog.


  Sten Sture IBK   Umea City IBK
91 Lina Arnbom (TW) 92 Felicia Tjäderborn (TW)
93 Teresia Broberg (TW) 1 Karolina Edin (TW)
3 Amanda Wall 2 Sandra Eriksson
6 Elin Rhöös (C) 3 Sandra Widmark
9 Hanna Cardell 4 Emelie Högdahl
10 Josefin Jonasson 7 Amanda Nordin
11 Fanny Bromark 8 Marie Häggström
12 Emmy Eriksson 11 Jennie Larsson
14 Emelie Ljung 12 Sofia Marklund
16 Emma Hagersten 15 Johanna Boström
20 Amanda Rosengren-Blom 17 Camilla Granström
21 Caroline Strömgren 18 Elsa Lindahl
23 Sara Gunnarsson 20 Malin Strömberg (K)
27 Amma Johansson 21 Malin Sjöberg
33 Amanda Lundgren 22 Malin Pahkala
37 Sofie Paulsson 23 Johanna Andreassen
66 Ina Rhöös 24 Hanna Söderlund
89 Elin Gabrielsson 26 Anna Blad
92 Nora Susztak